"Weiter so" bei der Umsetzung der Energiewende wäre für das Handwerk fatal

Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit circa 530.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, wovon circa 100.000 im Handwerk arbeiten. Sehr viele der 20.000 Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer beobachten sehr kritisch, wie der von allen gewollte Umstieg auf erneuerbare Energien bisher umgesetzt worden ist. Insofern wäre es ratsam, wenn alles einmal, und zwar auch die hiesige Produktion der Windkraftanlagen, auf den Prüfstand kommt.

Die Hersteller von Windenergieanlagen sind zunächst bei der Entwicklung ihrer Produkte, dann bei der Ansiedlung in Gewerbegebieten, beim Bau und der Ausstattung ihrer Werkhallen und nicht zuletzt bei der Einstellung und Qualifizierung der Mitarbeiter erheblich gefördert worden. Sie produzieren vorrangig für einige wenige Kunden, das sind Energiekonzerne und Kapitalanleger. Gleichzeitig erhalten die Käufer dieser Anlagen eine staatliche Aufstellungsgarantie in Windeignungsräumen und eine sehr langfristige Garantie der Einspeisevergütung.

„Als Ergebnis dieser Förderung steigen die Energiekosten für die Handwerksunternehmen in einer Art und Weise, die in einigen Bereichen existenzbedrohend ist. Das darf so nicht weiter gehen“, kritisiert Michael Roolf, Präsident des Wirtschaftsverbandes Handwerk Mecklenburg-Vorpommern, „Ein Umdenken ist dringend notwendig.“

Vom Handwerk wird stets - und das zu Recht - gefordert, dass es sich den Herausforderungen der technischen Weiterentwicklung seiner Produkte und Leistungen stellt. Desgleichen kann erwartet werden, dass die zukünftigen Windenergieanlagen High-Tech-Anlagen mit höchsten Wirkungsgrad sind. Nicht die Quantität der Produkte, sondern Innovation sichert letztlich Arbeitsplätze. Den circa 4.760 Mitarbeitern der Windanlagenproduzenten muss dieser Innovationsschub gelingen. Die Folgeschäden eines "weiter so" werden ansonsten dramatisch sein.

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