Ausbildungsfähigkeit ist Grundvoraussetzung

Präsident des Wirtschaftsverbandes weist Forderungen der Arbeitsagentur nach Absenkung der Anforderungen an Auszubildende zurück

Mit großer Besorgnis registriert das selbständige Handwerk seit einigen Jahren das sinkende Leistungsniveau der Auszubildenden. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler nicht etwa dümmer geworden. Durch den demographischen Wandel ist jedoch die Anzahl der leistungsstarken Bewerber im Handwerk drastisch gesunken. In der Folge bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Gleichzeitig gibt es jedoch noch Jugendliche, die trotz dieser Situation keinen Ausbildungsplatz erhalten. Der Leiter der Agentur für Arbeit Wismar, Herr Edgar Macke, fordert nun in einem Artikel der Ostseezeitung vom 9. August 2012 die Arbeitgeber dazu auf, die Anforderungen an die Jugendlichen zu senken.
Diese Forderung stößt bei Arbeitgebern jedoch auf Kritik. „Aus Sicht des selbständigen Handwerks ist das die völlig falsche Schlussfolgerung.“ sagt hierzu der Präsident des Wirtschaftsverbandes, Michael Roolf und ergänzt: „Man kann die fehlende Ausbildungsreife vieler Jugendlicher nicht einfach ignorieren. Das moderne Handwerk von morgen steht ständig vor neuen Herausforderungen, wofür ein gutes technisches Verständnis erforderlich ist, um den hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Eine Herabsetzung des Anforderungsprofils, wie von der Agentur für Arbeit gefordert, würde automatisch zu Verwerfungen bei der Entwicklung der Handwerksunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern führen. Im Gegensatz zu seinen heutigen Äußerungen, sollte der Leiter der Agentur für Arbeit all sein Engagement der Förderung der Ausbildungsfähigkeit heranwachsender Auszubildender widmen.“

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